Dekanat

Eine ereignisreiche und schöne Woche mit extra bestelltem afrikanischen Klima liegt hinter uns. So viel haben wir uns für unsere Partner vorgenommen, dass wir zur Zeit nicht so dazu gekommen sind, diese Homepage neben der Facebookgruppe zu pflegen.

Leider haben sich auch einige erkältet.

Unten seht ihr ein Sammelsurium von Bildern der letzten Tage

Sonntag: Partnerschaftsgottesdienst und Empfang in der Stadtkirche

- Bericht Kitzinger Zeitung:

Montag: Kirchweihgottesdienst Fröhstockheim, Besuch Elfleinshäusla Rödelsee

Dienstag: Weinberge Hamberger in Obernbreit. Singsing und Barbecue an der Obernbreiter Kanzel

  

Mittwoch: Besuch Frieda von Sodenhaus, abends Vorstellung der Gäste in Iphofen

Donnerstag - Freier Tag

Freitag: Besuch Gärtnerei Will

Samstag -Vorbereitung Partnerschaftsgottesdienste in den Gemeinden

Sonntag - Partnerschaftsgottesdienste

 

 

Unser Freunde sind sicher gelandet und wurden um 13:30 in München von Eva und Alex abgeholt. (Janosch war bei einer Trauung).

Leider gab es noch Probleme mit dem Gepäck. Ausgerechnet die Prothese von Christine ist bis jetzt verschwunden samt der Tasche mit den Geschenken.

AUßerdem stand sie noch im Stau - aber abends um 18 Uhr gabs endlich das einfache Willkommensabendessen. Und jetzt schlafen sie schon lange, denn die Niuginis waren nach 4 Tagen Reise wirklich völlig erschöpft.

Morgen feiern wir dann den Gottesdienst in der Stadtkirche gemeinsam um 10 Uhr.

 

Liebe Freunde der Partnerschaftsarbeit,

Leider haben unsere Freunde ihren Anschluss-Flug in Singapur nach Doha verpasst und kommen jetzt erst 1,5 Tage später, nämlich am Samstag um 13.30 Uhr in München an.

Der geplante Empfang am Bürger-Spital Iphofen heute Freitag 17 Uhr entfällt daher.

Ich schlage vor, dass wir wegen dem Stress, dem sie nun ausgesetzt waren, sie erst am Sonntag nach dem Gottesdienst in der Stadtkirche empfangen. Im Paul-Eber-Hof gibt es einen Imbiss – Steaks und Würstchen sowie Brot und Salate.

Ein kleine Delegation wird sie aber trotzdem Sa-Abend um 18 Uhr begrüßen, aber nur in inoffiziellem kleinem Rahmen.

Schade, aber sie bleiben ja noch länger bei uns J .

Vielleicht sehen wir uns Sonntag?

LUKIM YUPLA

 

Herzliche Grüße im Auftrag von der Gruppe 2NG!

Jan Peter Hanstein

Dekanatsmissionspfarrer

Hier gibt es paar Artikel:

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MAINPOST 9.8.2012
Jetzt kommen Freunde

Wiedersehen mit Partnern aus Papua-Neuguinea – Gottesdienste und Treffen bis zum 5. September

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zur Ausstellung MI STORI in der Kitzinger von Elli Stühler

13 Frauen haben eine Mission

publiziert: 25.07.2012 18:31 aktualisiert: 25.07.2012 18:36 
    Ort: Kitzingen  Von: Elli Stühler  Die Kitzinger

Ausstellung Ob als Lehrerin oder Ingenieurin: In der Mission in Papua Neuguinea haben Frauen viel bewirkt. In der Stadtkirche wird ihre Geschichte erzählt.

 

Einen weiten Weg, 14 000 km Flug, 3 Tage Anreise werden die Partner aus Papua-Neuguinea hinter sich haben, wenn sie am Freitag in Iphofen von Vertretern des Evangelischen Dekanats Kitzingen empfangen werden. Die deutsche Seite ist aufgeregt wegen vieler Vorbereitungen. Schließlich ist es ein Gegenbesuch, denn vor einem Jahr hat das College Banz der Gruppe junger Erwachsener um Pfarrer Jan Peter Hanstein eine überwältigende Zeit geschenkt. (Wir berichteten). Jetzt kommen keine Unbekannten, sondern Freunde:

Vom Freitag, 10. August bis zum Freitag 7. September sind die sechs Studierenden Luke, Kelly, Elijah, Cathy, Margret und Ungao und der Pfarrer Joseph Gäste des evangelischen Dekanates. 
Ein besonderes Ereignis, denn 2012 besteht die Partnerschaft zwischen dem Dekanat Kitzingen und dem College Banz 20 Jahre. Besonders betreut werden die Gäste natürlich von der Reisegruppe 2011 unter der Leitung von Dekanatsmissionspfarrer Jan Peter Hanstein. Sie werden 30 Tage lang gemeinsam in unserem Jugendgästehaus wohnen, dem Bürgerspital Iphofen. Sie werden miteinander einkaufen, kochen, essen, einzelne Gemeinden besuchen und Menschen in ihrem Alltag im Dekanat kennen lernen. Bei Exkursionen stehen Nürnberg, Würzburg, Neuendettelsau, natürlich die Lutherstadt Wittenberg und die Hauptstadt Berlin auf dem Programm.

Bei diesen Veranstaltungen sind Menschen aus dem Landkreis herzlich dazu eingeladen den Gästen zu begegnen:

Freitag, 10. August, 17.00 Uhr Empfang im Hof des Bürgerspitals Iphofen, mit dem Posaunenchor Buchbrunn und einem gemeinsamen Imbiss.
Bürgerspital, Julius-Echter-Platz 7, Iphofen

Sonntag, 12. August, 10.00 Uhr Festgottesdienst 20 Jahre Partnerschaft und Ausstellung
mit Eröffnung der Bilderausstellung Philip Yobale [Bild Birth ...] und anschließendem Empfang im Innenhof
Evang. Stadtkirche Kitzingen

Montag, 13. August 2012: 10.00 Uhr Kirchweihgottesdienst Fröhstockheim
mit Aussendung von Eva Mahr durch Mission-Eine-Welt Bayern nach Fidschi, danach gemeinsamer Frühschoppen
Festzelt vor der Kirche, Richard-Rother-Straße 

Mittwoch, 15. August: 20.00 Uhr Multimediale Vorstellung unserer Gäste
Unsere Gäste aus Papua-Neuguinea stellen sich persönlich vor und erzählen aus ihrem Leben und ihrem Studium anhand von Fotos und Filmclips. Danach offenes Ende.
Saal, Bürgerspital, Julius-Echter-Platz 7, Iphofen.

Sonntag, 19. August 2012: Partnerschaftsgottesdienste im Dekanat
Die Austauschgruppe teilt sich auf in jeweils 2 Deutsche und 2 Niuginis und gestaltet Gottesdienste in Iphofen, Obernbreit für die Region Süd, Buchbrunn mit Repperndorf und Mainbernheim zu üblichen Gottesdienstzeiten.

Mittwoch 29. August: 19.30 Uhr Gemeinsamer Besuch der Ausstellung MI STORI und der Bilder von Philip Yobale „Gesichter und Visionen“, angeleitet durch die Ethnologin Heide Lienert-Emmerlich MA, die die Ausstellungen konzipiert hat und den Künstler kannte.
Evang. Stadtkirche Kitzingen

Sonntag, 2. September Partnerschaftsgottesdienste im Dekanat 
Die Austauschgruppe teilt sich auf in jeweils 2 Deutsche und 2 Niuginis und gestaltet folgende Gottesdienste: 10 Uhr Kirchweih Mainstockheim Festzelt, Friedenskirche Kitzingen und Sickershausen, Dettelbach und Schernau, Kleinlangleim zu üblichen Gottesdienstzeiten.

Mittwoch, 5. September, ab 17 Uhr Abschiedsfest mit Spanferkel
Jam-Singsing-Session (Musik und Tanz), Bilder des Austausches 2011 und 2012 und gemütlicher Ausklang
Hof Bürgerspital, Julius-Echter-Platz 7, Iphofen

Aktuelle Nachrichten und weiter Informationen auf www.kitzingen-evangelisch.de

Kontakt und Infos: Dekanatsmissionspfarrer Jan Peter Hanstein. 
Mobil: 0151-59206714, jan-peter.hanstein@elkb.de 
Auf kitzingen-evangelisch.de können Sie die Reise mitverfolgen oder auf Facebook der Gruppe beitreten( englisch) 
https://www.facebook.com/groups/2NG2012/

Ein neues Projekt zur Armutsprävention wurde kürzlich gestartet: Ehrenamtliche ließen sich von der KASA (Kirchlich-Allgemeine Sozialarbeit) zu Energieberatern ausbilden und bieten ihren Rat nun dort an, wo die Energiekosten unnötig in die Höhe schießen und das Konto der Betroffenen mehr abräumen, als sie es verkraften. Ihr geschulter Blick kann helfen, den Energieverbrauch auf ein Normalmaß zu reduzieren und so die Strom- und Heizkosten zu senken.

Infos bei Frau Hösch, Diakonie Kitzingen, KASA, Tel. 09321 – 13 38 16

Das Dekanat hat sich auf den Weg der Dekanatsberatung gemacht.

Die Zusammenarbeit in den Regionen war ein erstes Hauptthema bei den Gesprächen bisher.  

Folgende Regionen wollen künftig noch enger zusammenarbeiten:

Region Nord (mit den Kirchengemeinden Buchbrunn, Repperndorf, Mainstockheim, Schernau, Neuses mit Dettelbach, Albertshofen, Kleinlangheim.

Region Süd (mit den Kirchengemeinden Marktsteft, Michelfeld, Marktbreit, Obernbreit, Segnitz)

Region Ost (mit den Kirchengemeinden Rödelsee, Fröhstockheim, Mainbernheim, Iphofen)

Region Friedenskirche und Sickershausen: Hier besteht ein Kooperationsvertrag.

Die Region Stadtkirche mit den Kirchengemeinden Hohenfeld und Kaltensondheim bildet ein „Teampfarramt“.

Die beiden Stadtregionen wollen darüber hinaus ihre Zusammenarbeit als Stadtgemeinden intensivieren.

Die Ergebnisse wurden in einem Klausurabend am 13.7.2012 vorgestellt und  ausgewertet.

Hier ein ausführliches Interview mit Nancy Philip, Pfarrfrau unseres Austauschpfarreres in Kitzingen:

Elfriede Hauenstein

Vom Traum zur Wirklichkeit: Nancy Philip, geb. Mallow

Erste Eindrücke in einer fremden Welt

Sehr müde und irgendwie orientierungslos landeten ich und meine Familie am 7. Juli 2009 in Frankfurt. Es war bereits heller Tag. Leider verhüllte dichter Nebel die Sicht, so dass ich keine Landschaft erkennen konnte. Schade, dachte ich! Ich bin so neugierig auf Deutschland. Welch eine gute Idee, dass wir von einem Mitarbeiter von Mission Eine Welt vom Flughafen abgeholt wurden. Er stand am Ausgang und winkte uns zu, als wir schwerbepackt mit Taschen und Koffern in eine für uns neue Welt schritten. Immerhin konnte ich mein erstes deutsches Wort „Danke" sagen. In der Jabemsprache heißt nämlich Danke „dangke".

Kindheit im Dorf

Mein Heimatdorf liegt in der Nähe von Hopoi/Deinzerhill. Deinzerhill war mit eine der ersten Missionsstationen, die 1911 gegründet wurden. Heute existiert sie nicht mehr. Dort verbrachte ich meine Kindheit. Ich wurde als Jüngste von sieben Geschwistern in eine große Familie geboren. Acht Jahre bin ich in unserem Dorf zur Schule gegangen. Danach musste ich zuhause meine Familie unterstützen. Zu tun gab es viel: bei der Gartenarbeit helfen, Wasser holen am Fluss, Holz schlagen für das Feuer, Waschen und Kochen. In Papua-Neuguinea sind dies alles Aufgaben, die Frauen tun. Oft redete ich eindringlich mit meinen Eltern, dass ich gerne einen Beruf lernen würde, z. B. Lehrerin für eine Grundschule oder Krankenschwester. Ja, ich lag ihnen förmlich in den Ohren mit diesem Anliegen. Sie hörten sich meine Wünsche geduldig an, aber ändern konnten sie nichts. Für diese Ausbildung fehlte ihnen schlichtweg das nötige Geld. Wie gut, dass es den Kindergottesdienst gab und später ein christliches Jugendprogramm, das speziell für Dorfgemeinden erarbeitet wurde. Diese Angebote weckten mein Interesse an Neuem und füllten meine freie Zeit aus. Eine reizvolle Aufgabe fand ich danach als Schriftführerin, zu der mich eine Frauengruppe in unserem Dorf gewählt hatte.

Hochzeit

Meine Liebesgeschichte begann in Lae im Hause meines Onkels. Um einmal Stadtluft zu schnuppern, fuhr ich mit dem Schiff dorthin. Als junge Frau sehnte ich mich nach Abwechslung und Abenteuer von dem eintönigen Dorfleben. Obwohl Lae keine Millionenstadt ist, verläuft das Leben dort ganz anders, als ich es bisher gewohnt war. Damals arbeitete Navi Philip als Gemeindepfarrer in dem Stadtteil, in dem mein Onkel wohnte. Unsere beiden Heimatdörfer liegen sehr nahe beieinander, daher wussten wir voneinander. Außerdem sprechen wir dieselbe Sprache, nämlich Jabim. 2006 feierten wir schließlich Hochzeit, zuerst nach traditioneller Art unseres Dorfes, danach kirchlich. Zuletzt wohnten wir in der Gemeinde Obersiga in Fischhafen. Dort war mein Mann Gemeindepfarrer.

Vom Traum zur Wirklichkeit

Eines Tages, meiner Erinnerung nach ein Donnerstag, erreichte uns ein Brief von der Kirchenleitung in Lae. Mein Mann wurde angefragt, ob er sich eine Mitarbeit in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern vorstellen könnte. Die Planungen in Neuendettelsau schauten so aus, dass er als Austauschpfarrer oder ökumenischer Mitarbeiter in einer Gemeinde mitarbeiten solle. Mein Mann war zuerst interessiert, dann doch erschrocken über diese Anfrage. Er konnte sich keine Vorstellung machen, wie der Arbeitsalltag eines Pfarrers in Deutschland ausschaut und welche Rolle er dabei einnehmen kann. Etwas ratlos reichte er mir den Brief und sagte: „Nancy, was meinst du dazu?" Als ich ihn las, überschlugen sich meine Gedanken und Gefühle. Sollte das Land meiner Träume plötzlich Wirklichkeit werden? Deutschland — mein Traumland! Unglaublich! Ich spürte eine unbandige Freude und Neugierde, die mich nicht mehr los ließ. Die deutsche Sprache zu erlernen, erschien mir plötzlich sehr spannend. Gleichzeitig beschlichen mich aber auch Ängste und Zweifel, ob dieses ganze Unternehmen überhaupt sinnvoll wäre.

Abschied von Zuhause

Meine Mutter erschrak zutiefst, als sie von unseren neuesten Planen hone. Sie fing an zu kiagen und weinen, denn irgendwie hatte sie die Befürchtung, dass sie mich als ihre jüngste Tochter hinterher nie mehr sehen wurde. So nach und nach überwiegen doch Freude and mächtiger Stolz über dieses für sie unvorstellbare Wagnis. Die Ängste meiner Mutter haben sich leider bewahrheitet. Sie verstarb plötzlich 2010. Das war ein großer Schmerz für mich, denn ich konnte zur Beerdigung nicht nach Hause fliegen. So blieb mir hier in Deutschland nur die Trauer. In einem festlichen Gottesdienst wurden mein Mann und ich in unserer Gemeinde ausgesandt. Viele gute Wünsche wurden uns mit auf den Weg gegeben. Ermutigt und gespannt nahmen wir daraufhin an der kleine Orientierung im Melanesischen Institut in Goroka teil. Dort erhielten wir viele wertvolle Tipps und Anregungen für die Ausreise. Schließlich sollte das unser erster Aufenthalt in Übersee, ja die erste Reise außerhalb Papua-Neuguineas sein. Zu diesem Zeitpunkt war mein Sohn Rodney sechs Jahre und Tochter Laura ein Jahr alt.

Deutschkurs

Sprache lernen in Bochum fiel mir nicht leicht. Schnell merkte ich, dass zwischen Begeisterung anfangs und mühevoller Kleinarbeit im Einzelnen viel Anstrengung notwendig war. Der Kurs dauerte ein ganzes Jahr. Von Montag bis Freitag versuchten uns die Lehrkrafte die deutsche Sprache beizubringen. Es wurde auch nur Deutsch gesprochen. Anfangs verstand ich überhaupt nichts. Nach einem halben Jahr ging es etwas besser. Bei all den Mühen und Anstrengungen beschlich mich oft das leise Gefühl, warum ich mir das angetan habe. Irnmerhin fühlten sich Rodney in der Schule und Laura bei der Tagesmutter sehr wohl. Außerdem fing die internationale Gemeinschaft, die wir im Wohnheim erlebten, so manches Heimweh auf. Schließlich saßen wir alle im gleichen Boot.

Ms Neuguinea-Pfarrfrau in Riidelsee

Nun bewohne ich mit meiner Familie ein großes Haus in Rödelsee, welches uns die Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt hat. Uns kommt es vor wie ein Palast, denn das Gebäude beherbergte den ehemaligen Kindergarten. Meine Kinder besuchen die Schule und den Kindergarten, in denen sie sich unwahrscheinlich wohl fühlen. Laura ist wütend und jammert, wenn der Kindergarten am Wochenende geschlossen hat. In unserem großen Garten habe ich bereits Beete angelegt und Gemüse angepflanzt. Bei schönem Wetter können Rodney und Laura draußen spielen und Fahrrad fahren. Ab und an besuchen mich Frauen aus der Gemeinde. Eine Frau habe ich zu einer Freundin gewonnen. Wir sitzen dann draußen oder im Haus und erzählen uns gegenseitig. Das ist gut so, denn dadurch bin ich gefordert, mein Sprachkenntnisse zu praktizieren. Auch helfen wir uns mit der Beaufsichtigung der Kinder, wenn die eine oder andere etwas vor hat. Ich würde mir wünschen, dass dies öfters geschieht. Leider sind die meisten Menschen in Deutschland sehr beschäftigt und haben wenig Zeit. Sehr befremdlich finde ich, wenn man für einen Besuch erst einen Termin ausmachen muss. Ich merke, der Terminkalender spielt hier eine große Rolle und das Leben „tickt" anders.

In PNG werde ich als Pfarrfrau von den Leuten genau beobachtet, wie ich mich verhalte, was ich sage und wie ich mich kleide. Das Tragen von Jeans z. B. wäre undenkbar. Ich muss einem bestimmten Bild von Frau und einer Rolle entsprechen, denn sie würden sonst hinter meinem Rücken über mich reden. Darüber brauche ich mir hier keine Gedanken machen.

Anfangs fürchtete ich mich, wenn ich unterwegs war oder beim Zusammentreffen mit „Weißen". Meistens war dabei die sprachliche Barriere der Angstauslöser. Wie oft verstand ich nicht, was manche Menschen mir sagen wollten. Auch der Verkehr und alles Moderne in den Großstädten flößte mir Angst ein.

Telefon und Handy

Beziehungen in Papua-Neuguinea spielen eine ganz große Rolle. Daher fällt es mir schwer, ohne meine Familie und Verwandte zu sein. Da mich meine Geschwister hier in Deutschland nicht besuchen können, telefoniere ich regelmäßig mit ihnen. Sie klingeln mit ihrem Handy aus dem „Busch" an und ich rufe sie zurück. Mit der Flatrate kann ich ziemlich lange telefonieren. Gerade bei Heimweh muss ich die Stimme meiner Schwester oder Tante hören. Ich weine dann ein wenig, aber dann ist es auch wieder gut.

Opa

In PNG ist man eigentlich nie allein. Verwandte oder Freunde sind immer greifbar und würden mich mit den Kindern und im Garten unterstützen. Erich, ein älterer Mann aus der Gemeinde in Rödelsee, besucht uns regelmäßig, fährt mit uns einkaufen, liest den Kindern vor und unterhält sich mit uns. Wir nennen ihn Opa, und das ist er auch im wahrsten Sinn des Wortes für uns. Für Rodney und Laura ist er als außerfamiliäre Bezugsperson sehr wichtig geworden.

Schule

Seit April besuche ich zweimal wöchentlich die Landwirtschaftsschule in Kitzingen. Sowohl in einem theoretischen als auch praktischen Block lerne ich viel Neues aus dem Bereich Hauswirtschaft. In der Großküche auf dem Schwanberg bekam ich bei einem praktischen Einsatz einen kleinen Einblick ins Kochen und Backen. Auch die Planung und der entsprechende Ablauf dazu ist mir klarer geworden. Eigentlich ging dadurch ein Wunsch, nämlich Wissen über Haushaltsführung, Kochen und Backen zu bekommen, bereits in Erfüllung.

Fahrrad

Meine neueste Errungenschaft ist ein Fahrrad. In Deutschland lernen Kinder bereits in jungen Jahren das Fahrrad fahren. In Papua-Neuguinea sind Fahrräder fast unbekannt und das Gelände eignet sich überhaupt nicht dazu. So schnell, wie mein Sohn Rodney es gelernt hat, konnte ich nicht mithalten. Es zeigten sich gewisse Tücken, die ich erst meistern musste. Mit viel Ausdauer und Ansporn meiner Familie schaffte ich diese Hürde. Jetzt freue ich mich über eine neu erreichte Mobilität, die ich bei Einkäufen und kleineren Ausflügen mit den Kindern nütze.

Poketbruklain - Leute mit wenig Geld in der Tasche

Die Kirche in Papua-Neuguinea kann ihren Pfarrern im Allgemeinen kein Gehalt bezahlen. Demnach müssen Pfarrersfrauen klug haushalten, ihre Gärten gut pflegen, um sich kleine Zusatzeinkünfte wie Gemüse auf dem Markt verkaufen, zu erschließen. Als Austauschpfarrer bekommt mein Mann wie alle Pfarrerinnen und Pfarrer ein regelmäßiges Gehalt. Von dem können wir gut leben und uns manches kaufen, was schön ist oder was die Kinder sich wünschen. Die ständigen Geldsorgen kann ich erst mal aus meinen Gedanken streichen.

Geben und Nehmen

Viele Missionare aus Neuendettelsau kamen in unser Land. In diesen 125 Jahren gaben die Missionarsfrauen uns Frauen in Papua-Neuguinea sehr hilfreiche und wichtige Impulse. Wir Frauen konnten Schulen besuchen und Ausbildungen absolvieren. Unser Selbstbewusstsein wurde gestärkt und entwickelte sich dahingehend, dass es heute in unserer Kirche eine starke Frauenarbeit gibt. Ich hoffe, ich kann von diesen „Schätzen” ein wenig zurückgeben. In der

Pidginsprache sagt man: „givim na kisim", d.h. Geben und Nehmen. In unserem Verständnis heißt das: Wer erhält und beschenkt wird, gibt bei nächster Gelegenheit zurück. Beweggründe sind dabei eine moralische Verpflichtung oder ein irmeres Bedürfnis, Freude und Wertschätzung weiterzugeben. In Rödelsee möchte ich deshalb meinen Glauben mit den Menschen teilen und davon erzählen.

Quellen:

Interviews Elfriede Hauenstein 2010 und 2011 Fotos: Privatbesitz

Einladung: „Mi stori“ - Frauen in der Mission

Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 24. Juli um 18.30 Uhr in der Stadtkirche in Kitzingen

vor 125 Jahren begründete der Oberpfälzer Johann Flierl die Neuendettelsauer Mission im damaligen Neuguinea. Ihm folgten nicht nur Männer, sondern auch zahlreiche Frauen. Ihnen ist eine Ausstellung gewidmet, die von 24.Juli bis 10. September 2012 in der Stadtkirche unter dem Titel „mi stori - Frauen erzählen Geschichte“ gezeigt wird.

Die Schau porträtiert 13 Frauen von den Anfängen bis heute.

Jedes Jahrzehnt spiegelt sich in jeweils einer Person wider. Zu finden sind keine drögen Biografien, sondern schillernde Lebensgeschichten voller Liebe, Tragödien und Glaubenszuversicht. Gegen Krankheit und Tod - oftmals der Kinder - bewältigten die Missionsfrauen ihr Leben mit einer ungehörigen Begeisterung und einer großen Portion Mut. Zahlreiche Fotos, Auszüge aus Briefen und persönliche Zeugnisse lassen ihr Leben für den Betrachter lebendig werden.

Die Ausstellungstafeln schlagen den Bogen bis in die Gegenwart und zeigen, wie selbstverständlich Frauen heute in Mission und Entwicklungszusammenarbeit tätig sind.

Mit dabei: Nancy Philip

Mit Nancy Philip, der Frau von Pfarrer aus Papua-Neuguinea, kehrt sich die Missionsgeschichte um: Als Pfarrfrau wohnt sie jetzt mit ihrer Familie in Kitzingen, im „Land ihrer Träume“, wie sie gesteht. Wenn es mit dem Deutschen besser klappt, wird sie ihren Nachbarn noch viel mehr von ihrem Leben und Glauben zu erzählen haben.

Die Ausstellung ist täglich von 8 -18.00 Uhr in der Stadtkirche zu besichtigen.

Am Mittwoch 29. August um 19.30 Uhr wird die Ausstellung zusammen mit Bildern von Philip Yobale „Gesichter und Visionen“, durch die Ethnologin Heide Lienert-Emmerlich MA vorgestellt.

Weitere Informationen findet man in zwei Pressemeldungen und einem Radiobeitrag:

Evang. Luth. Dekanat
Gustav-Adolf-Platz 6
97318 Kitzingen
Tel: 09321 8028
Fax: 09321 8027
Email: dekanat.kitzingen@elkb.de
Öffnungszeit: Dienstag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr

Bankverbindung: Sparkasse Mainfranken Kitzingen  IBAN: DE87 7905 0000 0048 9233 38 

Hier geht es zu den Downloads des Dekanatsbüros

 

Dekanin Baderschneider
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Dekanin Kerstin Baderschneider

Sprechzeiten: nach Vereinbarung

Michael Bausenwein
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Stellvertretender Dekan: Michael Bausenwein

 

Götzelmann
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Dekanatssekretärin: Iris Götzelmann

Bürozeiten: Montag bis Freitag, 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr

Dekanatsbüro
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Buchhaltung und EBW: Martina Pavel

Bürozeiten: Dienstag bis Donnerstag, 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr